Ein vorbildlicher Lehrer

 

Ibrahim sagte:" Wenn die Revolution beständig bleiben soll, müssen auch die nächsten Generationen revolutionär sein. Wir müssen in den Schulen tätig werden, da die Zukunft des Landes ja auch den nachkommenden Generationen zu Gute kommen muß,  vorallem für diejenigen die die Tyrannei vor der Revolution nicht gespürt haben. Als er aber sah, daß Persönlichkeiten, die überhaupt nichts mit der Revolution zu tun hatten als Lehrer in den Schulen arbeiteten, ärgerte er sich. Immer wieder sagte er:" Die besten und bewährtesten revolutionären Kräfte müssen in den Schulen und vor allem in den Gymnasien arbeiten". Deshalb legte er die leichtere Arbeit nieder und widmete sich einer schwierigen mit einem wesentlich geringerem Lohn! Das Einzige, an das er nie dachte waren materielle Dinge. Er sagte:" Gott sorgt sich um unseren Lebensunterhalt. Wichtig ist, daß  das verdiente Geld gesegnet ist und eine Arbeit ist gesegnet, die für Gott verrichtet wird". Er arbeitete als Lehrer sogar in zwei Schulen. In der Abu Reyhan Schule war er Sportlehrer und in einer anderen Schule, die sich in einer armen Gegend Teherans befand, lehrte er Arabisch. Es dauerte aber nicht sehr lange und schon Mitte desselben Jahres ging er nicht mehr dorthin! Den Grund teilte er uns nicht mit! Eines Tages kam der Leiter der Schule zu mir. Er sagte, ich flehe Sie an, reden Sie als Bruder mit Herrn Hadi und sagen sie ihm, daß er zurück zur Schule kommen soll! Ich fragte ihn, ist etwas geschehen?! Der Mann zögerte kurz und sagte, um ehrlich zu sein, Herr Ibrahim hat von seinem eigenen Geld einem der Schüler jeden Tag Geld gegeben, damit dieser in der ersten Klassenstunde Brot und Käse unter den Schülern verteilt. Herr Hadi meinte, daß es sich um Schüler einer armen Gegend handelt und die meisten von ihnen hungrig in der Klasse sitzen. Und das hungrige Kinder das Gelehrte nicht verstehen können. Der Leiter der Schule fuhr fort, ich habe mit Herrn Hadi geschimpft und ihm gesagt, er hätte die Ordnung der Schule gestört, obwohl es in Wirklichkeit gar keine Ordnungsprobleme gab. Dann schrie ich ihn sogar an und sagte, so etwas dürfe hier auf keinen Fall mehr vorkommen. Herr Hadi verließ uns. Jetzt wollen die Schüler und ihre Eltern, daß ich Herrn Ibrahim zurück hole. Alle erzählten nur von seinem tadellosen Verhalten und von seinem Lehren. Er hatte in dieser kurzen Zeit auch für viele arme Kinder Kleidung gekauft, von dem ich nichts wußte. Ich redete mit Ibrahim und teilte ihm mit, was der Leiter der Schule mir gesagt hatte. Es half nicht viel. Er hatte seine Zeit schon anderweitig verplant. Ibrahim war in der Abu Reyhan Schule nicht nur Sportlehrer, sondern auch ein Vorbild an Sittlichkeit und gutem Verhalten für die Kinder. Die Schüler, die von den mutigen Taten und Meisterschaften ihres Lehrers gehört hatten, waren völlig begeistert von ihm. Zu dieser Zeit, in der die meisten revolutionären Jungendlichen ihrem Aussehen keine Aufmerksamkeit schenkten, kam Ibrahim immer anständig gekleidet, sogar mit einem Anzug, zur Schule. Sein anziehendes, strahlendes Gesicht, seine wirksamen Worte und sein korrektes Verhalten machten aus ihm einen vollkommenen Lehrer. Er leitete seine Klassen bestens, lachte in angemessenen Momenten und zeigte rechtzeitig in bestimmten Situationen Aktivität. Immer kam er in den Pausen auf den Schulhof. Er war auch immer der Erste, der in die Schule eintrat und der Letzte, der die Schule verließ, wobei meistens viele Schüler um ihn herum waren. In jener Zeit, wo es sehr viele politische Strömungen gab, wählte Ibrahim den besten Platz , der der Revolution am besten dienen konnte, aus. Viele Jungendliche waren unter den Einfluss politischer Gruppen geraten. Eines Nachts lud er sie alle in die Moschee ein. Er setzte eine Diskussionsrunde in Gang, in der so gut wie alle Fragen beantwortet wurden. Die Sitzung endete um 2 Uhr Nachts! Im Schuljahr 79-80 wurde er zum vorbildlichsten Lehrer gewählt, aber es war sein erstes und letztes Jahr. Am 1. Mehr 80 wurde er beim Ausbildungs- und Erziehungsamt Teherans eingestellt. Aber wegen des Krieges konnte er seine Arbeit dort nicht mehr beginnen. Noch in diesem Jahr war Ibrahim voll beschäftigt; das Lehren in der Schule, die Arbeit bei dem Komitee, altiranischer Sport und Ringen, Moschee und die Lobpreisung der Heiligen in religiösen Veranstaltungen sowie viele andere Revolutionsprogramme, für deren Durchführung immer eine größere Anzahl von Personen nötig waren!

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