Tasbihat

Es war der 12. Mehr 1359. Ibrahim war seit zwei Tagen verschwunden! Um Informationen zu bekommen ging ich zum Kriegsgefangenenstab, aber es war ergebnislos.  Bis Mitternacht blieb ich wach und machte mir Sorgen. Ich hatte von meinem engsten Freund keine Nachricht. Nach dem Morgengebet ging ich in den Hof. Es herrschte eine seltsame Stille in der Kaserne Abuzar. Ich setzte mich im Hof auf den Boden. Alle meine Erinnerungen, im Zusammenhang mit Ibrahim, spielten sich in meinem Kopf ab.  Es war immer noch dunkel. Das Tor der Kaserne öffnete sich und einige Personen traten ein. Unbewußt schaute ich in  ihre Richtung und blickte ihnen ins Gesicht. Ich sprang von meinem Platz auf! Er war es selbst, einer von den Personen war Ibrahim. Ich rannte ihm entgegen und umarmte ihn. Die Freude dieses Moments war unbeschreiblich. Eine Stunde später saßen wir alle zusammen. Ibrahim erzählte uns was er in den letzten drei Tagen erlebt hatte; Wir fuhren sehr weit nach vorne, ohne zu wissen, wie weit die Iraker vorangekommen waren. In der Nähe eines Hügels wurden wir umzingelt, dazu feuerten fast einhundert Iraker  direkt vom Hügels auf uns. Wir fünf nahmen in einem Graben Deckung und feuerten zurück. Bis zum Sonnenuntergang widerstanden wir. Die Iraker zogen sich mit Anbruch der Dunkelheit zurück. Zwei unserer Kriegskameraden, die das Gebiet sehr gut kannten, waren gefallen. Schließlich verließen wir unsere Deckung. Niemand war zu sehen. Schnell liefen wir auf die andere Seite des Hügels und versteckten unsere Märtyrer zwischen den Bäumen. Wir waren sehr müde und hungrig. Durch den Sonnenuntergang konnte ich vermuten, welche Richtung die Ghibla (Gebetsrichtung) hatte und wir vollzogen unser Gebet. Danach sagte ich zu meinen Freunden, um diese Notlage zu überwinden konzentriert euch auf die Tasbihat . Ich sagte weiter, dieses hat der Prophet seiner Tochter empfohlen als er bemerkte daß sie viele Probleme und Schwierigkeiten hatte. Wir gingen wieder in Deckung. Kein Iraker war zu sehen. Unsere Munition war sehr knapp. Plötzlich sahen wir in unserer Nähe einige tote irakische Soldaten. Ihre Waffen, Magazine und Handgranaten nahmen wir mit uns. Wir fanden auch etwas Nahrung und machten uns sofort auf den Weg. Aber in welche Richtung? Es war immer noch dunkel und wir waren von der Wüste umgeben. Ich hatte eine Tasbihkette in der Hand und machte ständig Zekr (Lobpreisungen Gottes). Unsere Feinde waren ganz in der Nähe und dazu kam die Müdigkeit und die Finsternis, aber wir waren außergewöhnlich ruhig! Dann endlich um Mitternacht fanden wir einen Weg  und erreichten Militärgelände, es gab Radar. Einige irakische Soldaten bewachten den Platz, es waren auch Gräben zu sehen. Wir wußten nicht wo wir waren und hatten keine Hoffnung zu überleben, deshalb trafen wir eine außergewöhnliche Entscheidung. Wir machten mit der Tasbihkette eine Estekhareh, die Antwort war “gut“. Dann begannen wir! Mit Gottes Hilfe konnten wir durch Schüsse und mit den Handgranaten den Stützpunkt in ein Chaos versetzen. Dabei setzen wir auch den Radar außer Betrieb und entfernten uns schnell. Eine Stunde später gingen wir weiter. Kurz vor der Morgendämmerung hatten wir einen sicheren Ort gefunden und ruhten uns den ganzen Tag lang aus. Überraschenderweise empfanden wir einen wunderbaren Frieden der Seele. Als es dunkel wurde setzten wir unseren Weg fort und mit Gottes Hilfe konnten wir unsere Soldaten erreichen. Ibrahim sagte: „Das, was wir in dieser Zeit erlebt haben, war wirklich nur mit Gottes Hilfe zu lösen. Die Hazrate Zahra Tasbihat hat uns sehr geholfen. Dann sagte er auch:“ Der Feind fürchtet sich aufgrund seines Unglaubens vor unseren Männern. Wir müssen soviel wie möglich asymetrische Gefechte durchführen, um den Angriffen des Feindes entgegenzuwirken.

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