Das Schahid „Andarsguh“ Team

Kurz nach Kriegsbeginn wurde von dem Hauptmann der Sepah eine Sitzung einberufen. Abgemacht wurde, daß freiwillige Kräfte sowie Sepah-Soldaten in allen Gebieten verteilt werden sollten. Eine Gruppe, Jugendliche aus dem Gebiet in der Nähe der Sahab Brücke ging nach Sumar, eine nach Mehran und eine nach Saleh-Abad, ebenso ging eine Gruppe Richtung Bostan.   Hosseinollah Karam, einer der Kommandeure, sollte die Gilangharb- und die Naftschahr Gruppe leiten, so wie es in der Sitzung beschlossen worden war. Er machte sich mit einigen Unteroffizieren des achten und neunten Bataillons der Sepah auf den Weg nach Gilangharb. Ibrahim, der schon seit seiner Zeit im Sportverein mit Hadj Hossein befreundet war, begleitete ihn und wurde zum stellvertretenden Einsatzleiter der Sepah ernannt.

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Gilangharb war eine Stadt zwischen den unterschiedlichsten Bergregionen. 50 km von Naftschahr und der Grenze entfernt und 70 km südlich der Saresahab-Brücke. Der Irak hatte Gebiete in der Nähe dieser Stadt und ein Großteil der Höhen besetzt. Schon in den ersten Kriegstagen erreichten die Streitkräfte der vierten Division der irakischen Armee Ghilangharb,  stießen aber auf den Widerstand tapferer Männer und Frauen und mußten sich zurückziehen. Bei diesem Gefecht nahm eine Bürgerin der Stadt sogar mit einer Sichel zwei irakischen Soldaten das Leben!! Danach verließen etliche Bewohner die Stadt. Die Übriggebliebenen kamen nur tagsüber in die Stadt und ihre Nächte verbrachten sie in Zelten ausserhalb. Die Brigade Solfaghar war in der Bansiran Region, nähe der Stadt Ghialangharb stationiert. Kurz nachdem die Gilangharb Truppe ihre Aktivitäten begonnen hatte, war die einzige Aufgabe der Kameraden innerhalb eines kurzen Zeitraumes in die Defensive gegen die potenziellen Angriffe des Feindes zu gehen. Eine Sitzung wurde abgehalten und der Vorschlag wurde gemacht, genauso wie Shahid Chamran asymmetrische Kriegsmethoden im Süden des Landes einführte und Shahid Asghar Wesali partisanische in Sarepolsahab, sollte ebenfalls in dieser Hinsicht eine Gruppe von Guerilla-Kämpfern gebildet werden. Die Verantwortung für die Einsätze dieser Gruppe hatte Ibrahim und Jawad Afrasiabi. Alle Kameraden einigten sich darauf, der Gruppe den Namen Doktor Beheschti zu geben. Als aber Ayatollah Beheschti selbst zur Besichtigung dieses Gebietes einreiste, äußerte er seine Unzufriedenheit, er sagte:“ Da ihr einen partisanischen Krieg führt, solltet ihr den Namen Shahid Andarsgu auswählen, er war ja der Gründer der partisanisch-islamischen Bewegungen. Ibrahim hing große Bilder von Imam Khomeini, Ajatollah Beheschti und Ajatollah Khamenei am Stützpunkt der Gruppe auf. Dann wurden sie aktiv. Die Streitkräfte dieser asymmetrischen Partisanengruppe waren unterschiedlichster Art. Alle Typen von Menschen waren hier vertreten! Jugendliche, Ältere, Analphabeten, Promovierte, sehr religiöse, regelmässig Nachtgebete verrichtende Jungendliche bis hin zu denjenigen, die erst in der Gruppe das Gebet erlernen mußten. Ebenso Theologiestudenten und Ex-Kommunisten, die ihre Vergangenheit bereuten... ,alle hielten in dieser angenehmen und freundlichen Atmosphäre zusammen. Die Mitglieder dieser 40 Personen Truppe hatten eines gemeinsam und das war ihre Tapferkeit. Ibrahim, der praktisch gesehen, für diese Gruppe verantwortlich war, sagte immer, wir haben keinen Kommandeur und leitete sie nur mit Freundchaft und Sympathie. Die Truppe wurde so geleitet, dass alle Aufgaben spontan erfüllt wurden und fast nie etwas befohlen oder verboten wurde. Die meiste Arbeit wurde durch Beratung und gemeinsames Denken gemacht und vor allem standen Jawad Afrasiabi und Reza Gudini uns immer bei.

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Eine der Tagesanordnungen der  Gruppe war, Hilfe für die Einheimischen zu leisten und ihre Probleme zu lösen. Dadurch fühlten sie sich der Truppe mehr verbunden.  Die Andarzgu-Truppe bildete zumeist Observationseinsatzteams.  Aber auch das Durchqueren des Gebirges und die Erstellung von präzisen und korrekten Landkarten des Feindgebietes gehörten zu den weiteren Aufgaben dieser Truppe. Ibrahims Vorgehensweise bei den Observationseinsätzen war sehr seltsam. Um Mitternacht passierte er mit einigen seiner Kameraden die Höhen. Wobei sie sich dann plötzlich hinter den irakischen Kräften befanden und demnach äußerst genaue Informationen von deren Stützpunkten und von ihrer militärischen Ausstattung erlangten. Er sagte:“ Wenn wir so etwas nicht tun, wissen wir nicht ob wir bei unseren Einsätzen Erfolg haben werden. Deshalb müssen unsere Beobachtungen sehr präzise und korrekt sein. Ibrahim brachte seine Methode auch anderen Soldaten bei und sagte:“ Bei den Observationseinsätzen muß sehr viel Mut aufgebracht werden. Ängstliche Personen sind nicht vertrauenswürdig. Daraufhin redete er über Wachsamkeit und Genauigkeit. In dieser Truppe wurden die besten und bewährtesten Observationskräfte und die mutigsten Kommandeure ausgebildet. Nach Aussage des Kommandeurs der 313 ten Hor-Brigade, der für Informationen und Einsätze im „Najaf-Stützpunkt zuständig war, hatte Ibrahim mithilfe seiner Methoden diese Brigade ins Leben gerufen, allerdings wurde er Märtyrer bevor sie gebildet wurde. Die Andarsgu-Partisanentruppe war in ihrer einjährigen Tätigkeit Zeuge seiner 52  Einsätze. Bei einem dieser Einsätze hatten sie die vierte Truppe der irakischen Armee im Westgebiet stark bedrängt und ihr großen Schaden zugefügt. In dieser kleinen Truppe waren große und tapfere Menschen erzogen worden, denen wir zu danken haben. Sie pflückten von Ibrahims Existens ihre Früchte und waren stolz darauf ihn begleitet zu haben:  Märtyrer Reza Cheraghi,  Kommandeur der 27. Hazrat Rasullolah Truppe, Märtyrer Reza Dastware, stellvertretender Vorsitzender der Truppen.

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