In Anwesenheit großer religiöser Persönlichkeiten
Es war das erste Kriegsjahr und ich hatte Urlaub. Wir waren mit dem Motorrad unterwegs und fuhren vom „Sare Asiab“-Platz Richtung „Khorassan“-Platz, wobei Ibrahim hinter mir auf dem Motorrad saß. Plötzlich forderte er mich auf anzuhalten. „Was ist denn?“ fragte ich verwundert. Er antwortete:“ Nichts besonderes.“ Aber wenn du Zeit hast, dann könnten wir doch einen Freund besuchen!“ Ich hatte nichts Wichtiges zu erledigen und so fuhren wir weiter. Wir erreichten das Haus des Freundes und traten ein. Ibrahim sagte einige Male Ja Allah und ging dann in eines der Zimmer. Dort saßen mehrere Personen und ein älterer Mann, mit einer Abaa, führte eine Sitzung an. Wir begrüßten sie und setzten uns ebenfalls. Nachdem die Sitzung beendet war unterhielt sich Hadj Agha zuerst mit einem jungen Mann, dann wandte er sich uns zu und sagte lächelnd:“ Herr Ibrahim, was für ein Wunder, daß Sie wieder einmal hierher gekommen sind!“ Mit gesenktem Kopf sagte Ibrahim höflich:“ Ich bitte Sie um Verzeihung Hadj Agha, aber ich finde einfach nicht die Zeit, Sie zu besuchen.“ Man konnte von der Unterhaltung der Beiden erkennen, daß sie sich gut kannten. Hadji redete auch ein wenig mit den anderen. Als die meisten jedoch das Zimmer verlassen hatten, schaute er zu Ibrahim hinüber und sagte in einem demütigen Ton:“ Ibrahim, predige mich!“ Ibrahims Gesicht wurde rot vor Scham. Er schaute auf und sagte:“ Hadj Agha, ich bitte sie, reden sie nicht so.“ Dann sagte er weiter:“Wir werden Sie ab jetzt öfter besuchen kommen und Inschallah an den wöchentlichen Sitzungen teilnehmen.“ Wir standen auf, verabschiedeten uns und gingen. Unterwegs sagte ich zu Ibrahim:“ Mein lieber Ibrahim, du könntest dem Mann schlicht etwas predigen, da braucht man doch nicht rot und gelb zu werden!“ Wütend fiel er mir ins Wort und sagte:“ Weißt du was du da redest, weißt du überhaupt, wer das war?“ „Nein, wer war er denn?“, fragte ich. Er antwortete:“Dieser Mann gehört zu den Gott Nahestehenden (Uliae Khoda), aber viele wissen es nicht. Das war Hadj Mirza Ismaeel Dulabi.“ Jahre vergingen bis das Volk Hadj Agha Dulabi kennen und schätzten gelernt hatten. Erst durch das Lesen des Buches „Tuba e Mohabat“ (Tuba ist ein paradiesischer Baum, der Baum der Liebe, womit die Famillie des Propheten gemeint ist) versteht man, was für einen wichtigen Satz Hadj Agha Dulabi zu Ibrahim gesagt hatte.
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Eine der wichtigsten Militäroperationen im Westen des Landes war abgeschlossen und aufgrund einer guten Planung konnten die meisten Soldaten ihren Führer, Imam Khomeini, besuchen. Ibrahim aber kam nicht nach Teheran, obwohl er auch bei diesem Einsatz war! Ich ging zu ihm und fragte nach dem Grund. Er antwortete:“Das geht nicht, daß hier alle Plätze unbesetzt sind, einige müssen hier bleiben. Ich sagte:“Bist du wirklich aus diesem Grund hier geblieben? Er zögerte kurz und sagte dann:“ Wir wollen unseren Führer nicht zum Anschauen, wir wollen ihn, um ihm zu gehorchen. „Es ist nicht wichtig, wenn ich nicht die Möglichkeit habe meinen Führer zu sehen! Wichtig ist, daß ich seine Befehle befolge und er zufrieden mit mir ist. Ibrahim war mit dem, was die “Welayat Faghi“ betraf sehr empfindlich und hatte eine außergewöhnliche Meinung über Imam Khomeini. Er sagte:“ Niemand unter den Ajatollahs von früher und von heute hat so einen Mut wie der Imam. Immer wenn eine Rede von Imam Khomeini ausgestrahlt wurde, hörte er genau zu und sagte jedesmal:“ Wenn wir das Glück für das Diesseits und für das Jenseits anstreben, dann müssen wir seine Worte umsetzen.“ Ibrahim stand schon seit seiner Jugend mit den meisten Theologen in seiner Gegend in Kontakt. Als Allameh Jaafari in unserer Gegend wohnte, nutzte Ibrahim sehr seine Anwesenheit. Ausserdem hielt er die Märtyrer Ayatollah Beheschti und Motahari für vollkommene Vorbilder der jungen Generation.